Ich weiß, du bist hier der Versöhner,
der Sprecher des normalen Volks,
des Anti-Antisemitismus
ein Menschenfreund mit Bayernstolz.
Das kann ja sein, ich will dir trauen,
will glauben, dass es Wandel gibt.
Ich will dir in die Augen schauen
und sehen, der Hass ist längst versiegt.
Ich will die Reue gelten lassen,
ich will, dass Menschen gut sein können.
Dir zu verzeihen, steht mir nicht zu,
und doch will ich dir Nachsicht gönnen.
Doch weißt du, Hubert, weißte,
dann stehst du da und sagst so Sachen:
Dass dich die Diskussion verwundert.
Was soll ich denn jetzt damit machen?
Denn selbst, wenn du nicht schuldig bist,
ein Menschenfreund wird sich nicht fragen,
wieso das so ein Ding sein muss.
Er fänd‘ es selbst kaum zu ertragen.
Doch alles, was aus deinen Augen,
aus deinem Kopf zu quellen scheint,
ist Sorge um die eig’ne Zukunft
und nicht um die Vergangenheit.
Text: Sarah Bosetti