Ok Leute, Kommando zurück.
Gerade eben habe ich erfahren, dass es gar keine Bedienungsanleitung fürs Leben gibt! Sowas wurde ja noch im Blog vor wenigen Tagen vermutet. Eine vorgefertigte und – im doppelten Wortsinn – vorgeschriebene Bedienungsanleitung entspricht (gebildete Menschen würden an dieser Stelle ganz selbstverständlich den Konjunktiv im Präteritum „entspräche“ setzen, einfach so) wohl so gar nicht dem Gedanken der Bildung. Diese kleine Bitch (englische Bezeichnung für Hündin) möchte doch tatsächlich, dass wir uns sie, die Bildung, in einem Prozess „anverwandeln“. Aber was heißt wir: J*E*D*E*R (also Du auch) sollte sich diese Bildung selbstständig aneignen. Bedeutet das jetzt, ständig selber denken, oder wie? Voll anstrengend… Deine Mudda, Alda! (Diese vorzügliche Redewendung ist bei der heutigen Jugend mittlerweile nahezu in Vergessenheit geraten, ein Jammer!)
Das mit der anstrengenden Bildung ist doch bestimmt wieder diesem Alexander von Humboldt – oder nein, dem anderen, seinem Bruder Wilhelm, beim gedanklichen Lustwandeln eingefallen. Fehlt nur noch, dass ich mich als Ich mit der Welt auseinandersetzen soll. Unfassbar, hier steht sowas:
(Quelle: von Humboldt, 1793, S. 283)
Mein Bildungsstatus: Es ist kompliziert!
Literatur:
Humboldt, W. von (1793/1968). Theorie der Bildung des Menschen. In A. Leitzmann (Hrsg.) Wilhelm von Humboldts Werke. Erster Band. 1785-1795 (S. 282–287). de Gruyter.